Jiddu Krishnamurti (1895–1986) wurde in Indien geboren, studierte in England und hielt Vorträge auf der ganzen Welt. Er war an keine Kaste, Nationalität oder Religion gebunden und war frei von jeglicher Tradition.
Seine umfangreichen Lehren sind in mehr als 75 Büchern, 2000 Audios und 650 Videos veröffentlicht. Bisher wurden über 4 Millionen Exemplare seiner Bücher in 22 Sprachen verkauft. Zusammen mit dem Dalai Lama und Mutter Teresa wurde Krishnamurti vom Time Magazine zu einem der fünf Heiligen des 20. Jahrhunderts erklärt.
Er bereiste die Welt 65 Jahre lang und sprach vor einem großen Publikum bis zum Ende seines Lebens im Alter von 90 Jahren. Er lehnte alle geistlichen und psychologischen Autoritäten ab, einschließlich seiner eigenen. Er war überzeugt, dass sich der Mensch nur von seiner uralten Konditionierung befreien könne, wenn er die Funktionsweise seines Geistes auf direkte Weise versteht. Diese Selbsterkenntnis könne dann eine tiefgreifende Veränderung im menschlichen Bewusstsein bewirken. Es war ihm klar, dass keine politischen, sozialen oder wirtschaftlichen Strategien die chaotische und gewalttätige Welt in ein Leben voller Güte, Liebe und Mitgefühl verwandeln können. Die Welt kann nur durch eine totale innere Revolution transformiert werden, die durch direkte Beobachtung und Einsicht herbeigeführt wird.
Krishnamurtis Ruf als ein eigenständiger, religiöser Philosoph, der Wissenschaft und Religion verband, zog viele traditionelle und nicht-traditionelle Denker an. Staatsoberhäupter, hochrangige Wissenschaftler wie der theoretische Physiker David Bohm, Psychiater, Psychologen, religiöse Führer und Literaten suchten den Dialog mit Krishnamurti. Schüler, Lehrer und Millionen von Menschen aus allen Bereichen des Lebens kamen, um ihn sprechen zu hören und seine Bücher zu lesen. Er vermied Jargon und benutzte eine einfache Sprache, damit Fachleute und Laien seinen Forschungen über den menschlichen Zustand, den Bereich des Denkens und der Zeit und tiefere Dimensionen wie Tod, Schöpfung und das Heilige folgen konnten.
Er gründete Stiftungen in Großbritannien, Indien, den Vereinigten Staaten und Spanien, mit der ausdrücklichen Absicht, die Integrität der Lehren zu bewahren und zu schützen und sein Werk zu verbreiten, doch ohne die Lehren zu interpretieren oder die Person zu verehren.
Er gründete Schulen in Indien, Großbritannien und den Vereinigten Staaten, um seine ganzheitliche Vision von Bildung und Erziehung zu verwirklichen und zu erforschen. Er schrieb: „Eine Schule ist ein Ort, an dem man von der Ganzheit und Totalität des Lebens erfährt. Akademische Exzellenz ist absolut notwendig, aber eine Schule beinhaltet viel mehr als das.“ Eine solche Erziehung beschäftigt sich mit der Entfaltung des ganzen Menschen in Ganzheit und Freiheit. Es ist das Erwachen von Feinfühligkeit, Zuneigung und Intelligenz, und geht weit über Talent sowie akademische und technische Fähigkeiten hinaus. Es geht darum, die Kunst des Lebens zu erlernen, nicht nur die Mittel, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen.
Er richtete Studienzentren ein, in denen Gäste aus aller Welt sein Werk zusammen mit anderen erforschen und untersuchen können, frei von jeglichem sektiererischen Geist und geprägt von tiefem Inter- esse und einem universellen Anliegen.
Er sagte über sein Werk: „Es wird keinerlei Glauben gefordert, es gibt keine Anhänger, es gibt keine Kulte, es wird nicht versucht zu überzeugen, in keine Richtung, und nur dann können wir uns auf der gleichen Plattform, auf dem gleichen Boden, auf der gleichen Ebene treffen. Dann können wir uns gemeinsam die außergewöhnlichen Phänomene der menschlichen Existenz anschauen.“
nach einer Einführung von Kishore Khairnar, KFI